Raum für Kunst „Kaiserwasser“ Ausstellung Werner Neuwirth
Die Ausstellung wird eröffnet am Freitag, 29. August 2025 um 19 Uhr im Raum für Kunst, Luisenstraße 16 in Darmstadt und dauert bis 27. September 2025. Öffnungszeiten sind donnerstags und freitags von16 bis 19 Uhr und samstags von 12 bis 15 Uhr. Der Eintritt zur Ausstellung ist kostenlos.
Mit der Einzelausstellung „Kaiserwasser“ des in Rüsselsheim lebenden Künstlers Werner Neuwirth starten im „Raum für Kunst“ in Darmstadt die Präsentationen von Mitgliedern der Darmstädter Sezession, die dort ihre aktuellen Werke zeigen. An diesem, am 11. Juli 2025 eröffneten neuen Ausstellungsort der Künstlervereinigung werden insbesondere künstlerische Einzelpositionen vorgestellt.
Abb. 1 / Still Life 39 2025 Mixed Media auf Papier150 x 107cm Abb. 2 / Still Life 43 2025 Mixed Media auf Papier 150 x 107 cm
Unter dem Titel „Kaiserwasser“ hat der 1950 in Gurk in Kärnten/Österreich geborene Maler, Zeichner und auch plastisch arbeitende Künstler Werner Neuwirth aus seinem vielfältigen Kunstschaffen eine Auswahl an Papierarbeiten und Skulpturen für diese Ausstellung ausgewählt. Grundlegend für seine künstlerische Arbeit ist seit mehr als dreißig Jahren die intensive Beschäftigung mit den Spannungsfeldern von Linie, Fläche und Raum, die seine ungegenständlichen Bildkreationen thematisieren. In seinen zeichnerischen und malerischen Arbeiten finden sich oft feine neben-, über- und ineinander gelegte Strukturen auf einem malerischen Hintergrund, die in Schichtungen beispielsweise mit Tusche und Pastellkreide erarbeitet worden sind. Zu erkennen sind rechteckige Linien, Punkte und Kreise, die sich zu einem All-Over-Gerüst verbinden oder mit zarten, oft auch das Papier durchstochenen Perforationen durchzogen sind. Darüber hinaus finden sich auch Arbeiten mit floralen Formen, die einen Gegensatz dazu schaffen, indem sie losgelöst von Festlegungen auf das Naturhafte anspielen. Allesamt verweisen seine Arbeiten auf das unbestimmte Räumliche und die offene Form seiner Werke, die für ihn Experimentierfelder sind.
Merkmal von Werner Neuwirths künstlerischer Arbeit ist die Vielseitigkeit. Er arbeitet intuitiv und prozesshaft, auch in Werkreihen. Zu seinen Arbeitstechniken gehört das Abkleben, Übersprühen und wieder Abziehen von Bildpartien, das Perforieren des Papiers und geduldige Setzen von Linien oder die Kombination von Wort und Bild. Abstrakte, vollplastische und glasierte Keramiken ergänzen das Spektrum. Dabei handelt es sich um Formen, die rätselhaft bleiben und deshalb in ihrer Ästhetik eine einzigartige Ausstrahlung besitzen.
Werner Neuwirth studierte von 1975 bis 1979 freie Malerei bei Karl Bohrmann an der Staatlichen Hochschule für Bildende Kunst – Städelschule in Frankfurt/Main. Seit 2003 ist er Mitglied der Darmstädter Sezession. Er arbeitet als freischaffender Künstler in Rüsselsheim und Gurk/Kärnten. Dr. Inge Lorenz
Stellstück 42 Figur 3, 2020 Keramik, b 30 h 16 cm
Unternimmt man den Versuch einer stilistischen Einordnung von Neuwirths Werk, so lassen sich Bezüge zu Informel und Abstraktem Expressionismus nennen, um diese Verbindung zugleich durch eine Reihe von Einschränkungen wieder zurückzuweisen, denn bei Neuwirth steht weder das Farbmaterial noch der Gestus im Vordergrund. Vielmehr setzt er diesem gerade die feinfüllige Zeichnung, das Arbeiten mit Stiften aller Art entgegen. Dennoch ist auch die Eigenwirkung des Materials in seinen Arbeiten nicht belanglos. Mit Informel oder Abstraktem Expressionismus verbindet ihn allenfalls die Ungegenständlichkeit seiner Motive. Sie liefern keine manifesten Anhaltspunkt auf ein Genre, sondern beschränken sich ganz auf die interagierenden Erfahrungen von Raum und Fläche, linearer Gestaltung und flächiger Komposition.